Ich muss nun am 5. Tag ganz ehrlich gestehen, dass mir das bloggen schon lange wird. 🙁 Ich habe mich auf einen Mitreisenden verlassen, dass ich dann mit Hilfe seiner Mitschriften so-typisch-ich-perfektionistische Einträge verfassen kann. Leider kann ich seine Entscheidung nur akzeptieren, ändern kann ich es nicht, dass er sie mir nicht zukommen hat lassen. Ehrlich gesagt ein bisschen enttäusch bin ich schon. Daher (hurra, eine Ausrede… aber nur für mich persönlich, weil es leider nur bei meinem Vorsatz geblieben ist, alles brav mitzuschreiben und ich nun doch auf die Hilfe anderer angewiesen wäre…) werden die Einträge eher nur so kurz und für einen kurzen Überblick. Ich verspreche bei meiner nächsten so informativen Reise bin ich ehrgeiziger und schreibe selbst brav mit. 😉 Wenn ich denn nicht wieder ein paar wichtige Sachen verschlafe…

Heute in der Früh hatte ich schon ein paar Duschschwierigkeiten. 😀 In der Dusche gab es eine Automatik um das Wasser einzuschalten. Irgendwie schaffte ich es, dass das Wasser während dem Duschen aus war. Ich vermochte es nicht wieder einzuschalten: herumspringen, Tür öffnen, raus gehen, rein gehen, Hand vorhalten… nichts half. Ron rettete mich indem er seine Hand vor den Sensor hielt. Scheinbar bin ich ein Geist! 😉

Nach dem Frühstück ging es los, wieder als letzter Bus. Macht aber gar nichts, denn soweit ich es mitbekommen habe, hatte unser Bus so manches Programmschmankerl, das die anderen nicht hatten. 🙂

Unser erster Halt war bei einem See mit „warmen“ Wasser. Christian meinte, man könnte sich ruhig kurz umziehen und in den See springen. So ein Pech, dass unser Badezeug im Koffer und nicht im Handgepäck war. 😉 Das Wasser war spechtenseekalt!

Danach sahen wir uns die Kirche in Paltaniemi an. Die Kirche an sich ist nichts Besonderes, bloß, dass wie meistens der Kirchturm neben der Kirche stand oder es eine zweite Kanzel gab für den Schlafwächter. Immer wenn ein Kirchengänger die Augen geschlossen hatte, stieg er von seiner (nicht so prunkvollen) Kanzel herunter und stubste mit einem langen Stock den Schlafenden. Aber diese Kirche, auch als Bilderkirche bezeichnet, beheimatet im Inneren wunderschöne Gemälde, die den Religionsunterricht ersetzen könnten. Am besten hat mir das Bild über dem Eingang gefallen: „Das jüngste Gericht“. Zum Glück wurde ein Teil schon übermalt, die Hölle. Der Künstler hatte damals schon die Gabe einen Geschlechterkampf heraufzubeschwören. Im Himmel befanden sich nur Männer und in der Hölle schmachteten nur Frauen. Daher wurde der untere Teil beinahe komplett übermalt. Schade um das Bild, aber ein Hoch auf die Überzugungskunst der Frauen – sowas geht doch nicht!

Anschließend fuhren wir nur mehr ein kleines Stück. Christian machte mit uns eine Stadtführung in Kajaani. Dort gibt es dieses kleine Rathaus am Hauptplatz, voll herzig. Und in einem Kaffee gibt es noch eine Nachbildung von dem Riesen, der bereits 1703 eine Größe von 264 cm schaffte. Endlich konnten wir auch mit Ron ein „Zwergenfoto“ machen. Auch den Teerkanal (für Holzteer) mit der „Spezialschleuse“ schauten wir uns an. Schon nett.

Dann ging es direkt weiter nach Kuopio. Wir waren der letzte Bus, der zum Aussichtsturm gelangte. Nachdem beim Lift so ein Stau war, wagte ich mich daran die Stufen zu steigen. Schier endlos schien mir der Weg… *keuch* Ich musste mich so aufs „Nichtaufhören“ konzentrieren, dass ich vergaß die Stufen zu zählen. Zustiegstelle zum Lift gab es keine, also musste ich durch… eine Stufe nach der anderen, immer im Kreis und weiter und weiter und weiter. Runter fuhr ich mit dem Lift. Dort hörte ich jemanden sagen, dass es 360 Stufen sind. Da kam ich gleich noch einmal ins Schwitzen. Aber es lohnte sich doch: Die Aussicht war herrlich!!!

Unten gab es noch die Sprungschanzen für die Schispringer. Und genau in dem Moment, als wir hinunter spazierten, begann sich der Sessellift zu drehen: Die Sportler starteten eine Trainingseinheit. Diesmal kam fast die gesamte Gruppe geschlossen zu spät zurück zum Bus, aber das war es wert. Christian und Franz hatten Verständnis, immerhin passiert so etwas nicht jeden Tag… und wir waren sowieso die Glückspilze vom Dienst! 😀

Glücklich und dankend, wieder etwas Besonderes gesehen zu haben, kamen wir als letztes ins Hotel. Macht nichts, wer kann schon sagen, dass er hautnah dabei war, wenn die finnischen Schisprinstars üben?!