Auch heute ging de Plan „Wecken um 7:30 und Frühstück um 8:00“ nicht auf. Wieder waren die meisten Kinder viel zu früh wach und lärmten die Gänge entlang. Diesmal waren aber meine Zimmerkollegin und ich früher und schlossen beide Türen, somit hörten wir sie nicht so laut. 😀

Das Frühstück war gut wie immer – da kann man auch nicht sooooo viel falsch machen. 😀

Nach dem Zimmeraufräumen ging es los in den Wald. Heute stand ein Walderlebnistag am Tourgether-Programm.

Die Kinder wurden wieder in Gruppen geteilt. Meine Gruppe startete mit ein paar sozialen Spielen (hoffentlich noch viel davon gemerkt, wenn ich für meine Turnstunden neue Ideen brauche! 😀 ) und dann bauten sie Kugelbahnen. In kleinen Gruppen mussten sie eine Kugelbahn bauen, die gewisse Kriterien erfüllte: Brücke, Tunnel, Kurve, Schanze, Auffangstation. Das alles durfte nur mit Waldmaterial gebaut werden, wo der Wald selbst nicht zu Schaden kam. Sprich, sie durften keine Äste abreißen etc. Die Lösungen waren sehr individuell und spannend. Es war lustig mitanzusehen, wie sie im Team arbeiteten, sich absprachen, Lösungen fanden und teilweise total unterschiedliche Herangehensweisen hatten. Dazwischen fand ich Zeit einen Frosch mit der Kamera zu „jagen“.

Nach erledigter Arbeit wurde meine Gruppe in 2 kleinere Gruppen geteilt. Ich ging zuerst mit zur Blindenführung. Allen Kindern wurden die Augen verbunden und im Gänsemarsch wurden sie zum Seil geführt. Dieses führte quer über Stock und Stein durch den Wald. Die Kinder sollten dem Seil bis zum Ende folgen. Dort wartete ich auf sie. 🙂 Eine tolle Erfahrung! Im Anschluss wurden sie von ihrem Partner zu einem Baum geführt, denn sie später mit geöffneten Augen wiedererkennen sollten. Für manche war das gar nicht so leicht. 😉

Später durften wir kleine Bodentierchen sammeln und bestimmen. Dies war für uns die kürzestes Station, denn die Zeit verging wie im Fluge und das Mittagessen wartete schon!

Etwas ausgekühlt und hungrig (die Kinder zumindest) kamen wir zurück. Diesmal gab es Erbsensuppe, Sauerkraut, Käsenockerl und Frankfurter. Interessante Kombination. 😀 Der Salat war wie immer vom Buffet (diesmal gab es 2 frische, der Rest war alt) und als Dessert Ananaskompott aus der Dose. Naja… das ließ ich weg. Käsenockerl waren auch bald aus, also blieb noch das Sauerkraut. Das essen Kinder nicht soooooo gern. 😉

Als alle gesättigt waren, gestatten wir den Kindern in der naheliegenden Trafik ihre Souveniers bzw. Ansichtskarten zu kaufen. Manche ließen ihr ganzes Geld dort, manche schafften es, sich das besser einzuteilen.

Um 14 Uhr startete die erste Stadtführung, um 15 Uhr war dann meine Gruppe dran. Wir hatten allerdings eine andere Führerin, die ziemlich flexibel auf die Gegebenheiten einging. Was ich besonders interessant fand, war die Tatsache, dass der Stadt Oberwölz das Stadtrecht nicht mehr entzogen werden konnte. Dieses erhielt der Ort damals auch nur, weil sie das Staplerrecht hatten. D.h. die Händler mussten ihre Waren 5 Tage lang im Ort lagern und durften erst dann weiterziehen. Daher blühte Oberwölz im Mittelalter richtig auf. Es gab 6 Brauereien!!! Die Stadtmauern sind bis heute noch sehr gut erhalten. Sind sie doch so ziemlich der einzige Anziehungspunkt für Touristen. Hat die kleinste Stadt der Steiermark doch sonst eher wenig zu bieten. 😉 Was auch noch ziemlich bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass es 5 Heiligenstätten gab: 4 Kirchen und 1 Kapelle… soweit ich mich noch erinnere. Heute sind es nicht mehr so viele. 😀 Aber dennoch… bemerkenswert religiös. 😉 Am Ende der Tour „verglichen“ wir Betreuer unsere Stadtführungs-Erfahrungen… und ich muss sagen, man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass wir zwei verschiedene Städtchen besucht hatten. 😀

Bis zum Abendessen blieb uns noch Zeit, daher suchten wir wieder den Spielplatz auf. Eines meiner Kinder erkannte seinen Energielevel richtig: „Ich brauch jetzt ein Spiel zum Laufen!“ Leider wurde der Fußball eines Betreuers ziemlich schnell in den Bach verschossen. Die starke Strömung machte es unmöglich, den Ball zu retten. 🙁 Nach anfänglichem Unmut schafften es dann aber doch alle Kinder, sich neue Spielideen zu suchen und sich zu beschäftigen. 🙂

Das Abendessen bestand diesmal aus Backerbsensuppe, Kroketten, Gemüse, Couscous und Chili con carne. Als Dessert gab es Schokokuchen. Schaute leckerer aus, als er war. 🙁 Das Essen an sich schmeckte eh gut… aber die Zusammenstellung war doch etwas eigen. 😀 Als die meisten Kinder schon fertig waren, kredenzte der Koch noch Topfenstrudel mit Vanillesauce. DAS war lecker. Wir sicherten uns gleich ein paar Stück für die „Mitternachtsjause“. Denn heute war der letzte Abend, also stand für die Kinder Disko am Abendprogramm. Wohlweislich nahmen wir also den Strudel mit. 😀

Die Disko war der Renner. Die Kinder tobten sich aus, schwitzten wie die Einser und wollten – klarerweise – gar nicht ins Bett. Dennoch waren sie dann überraschend folgsam, duschten noch kurz und legten sich hin. Brave Kinder haben wir! 🙂