Heute Nacht erwachte ich, weil es regnete. So ein Sch***, denn was sollen wir dann tun? Holzarbeit fällt damit wohl eher flach. 🙁 Länger schlafen konnten wir auch nicht, weil der Morgenimpuls bereits fixiert war. Also dennoch noch einmal nachdrehen und weiterschlafen, bis der Wecker läutet – oder die Kirchenglocken. Wozu ich eigentlich immer meinen Wecker stelle. 😉

Beim Morgenimpuls fand man dann viele müde Gesichter oder sogar geschlossene Augen vor. Und nach den Gebeten gleich fragende Gesichter, wie es denn nun aussähe. Leider wusste die leitende Schwester noch nichts Genaues, weil sie die Hausherrin noch nicht angetroffen hatte. Gestern Abend sah der Plan so aus:

  • Abfahrt um 7:30
  • Frühstück vor Ort, so wie auch das Mittag-/Abendessen
  • Holzarbeit

D.h. der Tisch wurde von den Verantwortlichen bereits für das Frühstück übermorgen (DI) gedeckt. 🙂 Sehr passend, denn… der Plan wurde so geändert, dass wir heute erstmal frühstückten. Da erfuhren wir dann auch den weiteren (geänderten) Plan. Markt, Film, Mittagessen, Besprechung für den Nachmittag. 🙂

Am Markt war es nett… gatschig durch den Regen und eher so eine Mischung wie Kirtag und Bauernmarkt bei uns. Ein paar von uns gingen dann aber weiter zur Post, schließlich mussten noch ein paar Karten frankiert werden. In der Postfiliale entdeckten wir dann aber, dass es von Domokos doch eine Karte gibt, eine einzige! 🙂 Sofort gekauft, geschrieben und aufgegeben. 😉 Wir unterhielten die ganze Filiale und hielten auch alle auf. 😀 Unser einheimischer Begleiter meinte nur, wir wären verrückt. 😉

Wieder zurück stand der Film „Interrupted Lives“ am Programm. Es dauerte leider, bis wir alles zum Laufen brachten, aber zu unserem Glück hatten wir einen Informatik-Bachelor in der Belegschaft, sodass dieses Problem fachmännisch gelöst wurde. Berührend und ergreifend… ich hab davon gar nichts gewusst… und kann gar nicht so viel dazu sagen… muss ich erst verarbeiten. Aber ich finde den Film durchaus empfehlenswert.

Nach dem Mittagessen (wieder einmal sehr lecker) wurden uns die weiteren Vorschläge vorgestellt, was wir tun könnten. Nachdem das Regenwetter einiges durcheinanderbrachte, wir aber voller Motivation waren, musste schnell neue Arbeit gefunden werden. Ich hatte das Glück, mit den Ungarischsprachigen in die nächste größere Stadt fahren zu dürfen um die bestellten Dinge einzukaufen und auch die Zugtickets zu kaufen. Internationale Fahrscheine konnten nur in größeren Bahnhöfen gekauft werden. Die anderen konnten sich aussuchen, ob sie Zaun streichen (mit altem Motoröl), die frisch gekauften Melanzani verarbeiteten zu diesem köstlichen Aufstrich, die Kellerdisko/die unteren Toiletten putzten, die Marmeladegläser beschrifteten oder die Sprüche ausschnitten und einrollten. Davon kann ich nicht berichten. 😀

In Miercurea Ciuc angekommen marschierten wir als Erstes zum Bahnhof, um die Tickets zu sichern. Bescherte mir ein gutes Gefühl, immerhin war es nun sicher, dass wir bis Budapest fahren konnten… mit dem Zug!!! Was für ein Luxus! 🙂 Mein Rücken entspannte sich merklich. 😉

Dann machten wir uns daran, unsere Einkaufsliste abzuarbeiten. Für mich als Souvenier nahm ich noch Szekeler Tee mit. Aber auch alle anderen Sachen wurden gekauft, wir mussten schwer schleppen. 😉 Ok, ich trug nur meine Tasche, meine Begleitung trug den schweren Rucksack. 😀

Anschließend hatten wir noch ausreichend Zeit um eine kleine Sightseeing-Tour und auch eine kleine Verkostung zu machen. Leckere kleine Blätterteigtaschen, gefüllt mit Schokolade. Mmmmmmmh! Eine ziemlich lange Straße, zugänglich nur für Fußgänger ist quasi das Hauptstück. Wir bummelten durch und sahen uns die Schaufenster an. Aber eigentlich wollten wir zur Wallfahrtskirche Șumuleu Ciuc. Imposant. Zwei Kirchtürme, hinter dem Altar eine riesige Marienstatue, deren Füße man angreifen kann (weiter hinauf reicht man nicht. Ich hab mich nicht angestellt, weil ich mich nicht traute, falls ich zu klein bin, dass ich es nicht einmal bis zu den Füßen schaffe! 😀 ). Ich saß ziemlich lange in der Bank, quasi als Ersatz fürs Kerzerlanzünden, das ist hier nämlich nicht so üblich. 🙁

Dann schlenderten wir weiter zur heiligen Quelle. Die Einheimischen stehen dort Schlange und befüllen alle möglichen (und unmöglichen) Plastikflaschen mit dem Wasser, weil es so gut sein soll. Ich durfte mich kurz zwischenschummeln und kosten. Es prickelt leicht wie Mineralwasser und schmeckt eigenartig gut. Mir wurde gesagt, dass der Eisengehalt ziemlich hoch ist. Das konnte ich nicht überprüfen, aber es tat mir ein wenig leid, dass meine Flasche noch mit altem Tee befüllt war, sodass ich nichts „einpacken“ konnte. Anschließend erwartete mich eine Überraschung. 😀 Fast eine biblische. 😉 Wir gingen ein Stück weiter und kamen zu einer weiteren Quelle, die aus dem Boden sprudelte. Hier konnte man die Füße reinhalten und waschen. Ich sags euch… der Spechtensee ist eine Thermalquelle dagegen! So kam es mir zumindest vor. 😀 Eisigkalt, aber erfrischend gut. Eisenhältiges Wasser tut also auch den Füßen gut. 😉

Wir spazierten durch einen kleinen netten (spirituellen) Garten zurück um noch die Kirche im Nachbarsort zu besuchen. Aber als wir am Bildungshaus vorbeikamen, war auch gerade unsere Chauffeurin fertig. Perfektes Timing! 🙂

Morgen wird es auch noch eher gemütlich, ist auch als Abreisetag deklariert. Unser Zug nach Budapest fährt erst abends gegen 21 Uhr ab und kommt dann 12 Stunden später in Budapest an (man bedenke die Zeitverschiebung). Von dort werden wir vermutlich über Wien weiter nach Graz fahren, auch mit dem Zug! 🙂 Also… laut Plan sollte es sich ausgehen, dass ich bereits am Mittwochnachmittag wieder in Graz bin… aber was nützt ein Plan… ist er auch noch so schlau… *sing* Klopft auf Holz und betet, dass zumindest die Rückreise flott und ordnungsgemäß und gut von Statten geht. 🙂

Ein Gedanke zu „3. & letzter Arbeitstag

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