Spät aber doch kamen wir dann in Gruissan an. Zum Glück waren die Gastgeber sehr flexibel. Sicherheitshalber haben sie uns noch mitgeteilt, dass es vielleicht leichter ist, das Auto unten beim Meer stehen zu lassen und zu Fuß hinzugehen, da die Gassen sehr eng sind.

Also beherzigten wir das und marschierten die letzten 500m (wenn überhaupt?) hin. In der Straße wurde noch fleißig Fußball gespielt als wir anspazierten und sofort, ohne dass wir etwas sagten, wurde nach einem Namen gerufen. Also die Nachbarn sind da sehr aufmerksam und wussten genau, dass wir das waren und wo wir hin mussten. 😀

Und schon kam unser Gastgeber aus dem Nebenhaus und zeigte uns unser Appartement. Diese Häuser… voll genial. Wie in Brüssel, schmal und hoch und über-ineinander gebaut. Naja, heute waren wir alle mal sehr müde, viel erlebt und so wurde alles andere auf morgen verschoben. Schlafen, schlafen, schlafen. Wieder quer. Das haben wir uns beim Couchsurfer angewöhnt. 😀 Die Kinder haben locker Platz, bei mir, mit meinen dezenten 1,65m geht es sich meist auch aus, nur mein Mann mit 1,80m muss sich da fügen. Aber wie pflege ich da zu sagen? Besser einer schläft unbequem, als alle 4, weil es zu eng ist. 😛 Aber meist gibt es eh etwas, dass er sich noch als „Fußschemel“ hinstellen kann. 😀 Und dann schläft auch er gut.

In dieser Nacht aber, da hatten die Kinder scheinbar so viel zu verarbeiten von der Autopanne oder so… da weinten sie in sehr kurzen Abständen immer wieder auf. Jedes Mal aufstehen, Balkontüre schließen, weil sonst schreien die die ganze Stadt zusammen! Zumindest hatte ich das Gefühl. 😀 Aber ist halt so… was solls. Da kennt uns eh keiner. 😉

Am nächsten Morgen gab es ein ausgiebiges Frühstück und dann schauten wir auf die Burg. Der Gastgeber erzählte uns noch, dass wenn der Wind vom Norden kommt (vom Land), dann ist es warm und trocken. Ideal zum Wäsche waschen, 2h und ich konnte schon wieder alles abnehmen. Allerdings war es auf der Burg auch total windig, sodass unser Mini sich nur an mich klammerte und sich gar nicht mehr alleine gehen traute. Konnte ich verstehen, man war da schon ein bisserl den Windböen ausgesetzt und der Untergrund war teilweise echt rutschig. Ich hatte auch nicht unbedingt das geeignete Schuhwerk an (FlipFlops) und hatte auch zu tun an den steilen Stücken dem Älteren nachzukommen. Aber die Aussicht!!! Die war es wert. Die Stadt ist tatsächlich im Kreis um die Burg herum angelegt. So schräg. 😀 Und sie bauen sie noch immer so weiter. Das Haus von unserem Host (gleich nebenan) schaut von außen klein aus (Breite ca. 3-4m auf der Straße). Aber im Inneren gibt es 165 qm im EG. Es geht dann noch zwei Stockwerke hinauf! Da ist das Badezimmer von denen teilweise unter unserer Wohnung und teilweise unter der vom hinteren Nachbarn! Oder unsere Küche ist über deren Eingang. 😀 So cool. Bei der Abreise ließ er uns durch sein Haus hinaus um uns noch eine Kuriosität zu zeigen. Vor ein paar Jahren, war sein Eingangsbereich nämlich eine kleine Straße. Er hat das dann einfach zugemacht und aus den kleinen Miniwohnungen eine große gemacht. Deswegen kann man auch auf die hintere Straße durchgehen. Ich find das so schräg, aber so genial. Leider sind die Immobilienpreise ähnlich Graz. 😉 Sonst hätte ich mir da sofort auch so eine schräge Wohnung gekauft, rund gebaut und über, in, unter den Nachbarswohnungen verschachtelt. Wie cool ist das denn bitte?!?! 🙂

Das Meer war auch schön, aber eiskalt (weil erst vor 2 Tagen die Strömung wechselte, weil vorher war es noch bacherlwarm laut Gastgeber). Und windig war es! Noch schlimmer als in Saintes Maries de la mer (oder wie das damals hieß). Schirm haben wir gar nicht aufgespannt. Beim ewig langen Fußmarsch hin, ist uns das Kleinkind auf der Schulter vom Papa eingeschlafen. Das Großkind war tapfer und ist marschiert (ca. eine Stunde). Dort waren wir dann nur kurz im Wasser, und dann sind wir recht rasch wieder heim. Erstens war eh noch ein langer Weg zurück und zweitens jammerten die Kinder ständig, dass ihnen der Sand in die Augen geweht wurde. Es war wirklich sehr unangenehm.

Dafür gab es dann ein gutes Abendessen. 🙂 Weil nach dem langen Weg zurück hatten sich das alle redlich verdient. Ich bin echt stolz auf meine Kinder, dass sie so tapfer da marschiert sind… das war echt lang („20 minutes“ war wohl mit dem Auto oder mit dem Fahrrad gemeint, nicht zu Fuß! 😀 ).

Am Tag unserer Abreise (wir durften so lange bleiben, wie wir wollten, hätten auch noch eine Nacht verlängern können, aber wir haben ja ein „Ziel“) besuchten wir noch einmal die Burg. Diesmal war es nicht ganz so windig – zumindest nicht in der Stadt. Hoch oben auf der Burg ging noch immer der Blasius. Aber die Aussicht war immer noch beeindruckend. Die erste Stadt, die mir total gefällt. 🙂 Dann gingen wir noch zum Markt, der uns empfohlen wurde. Obst, eine Hose für mich und Mittagessen kauften wir uns. Das Grillhenderl war vielleicht nicht die beste Idee gewesen, aber dazu später mehr. 😉 Die Paella mit Krebsen schmeckte meinem Mann, das Henderl blieb eher mir, die Kinder hielten sich an die Erdäpfel bzw. den Reis. 😀

Dann ging es auch schon weiter. 🙂 Wir hatten zwar noch keine nächste Bleibe, deswegen änderten wir unsere Pläne kurzfristig. 😉