Gestern Abend trafen sich einige meiner Arbeitskolleginnen und ich plus teilweise Anhang bei „Schindler kocht“ um kulinarisch verwöhnt zu werden.
Menüplan:
- Gemüsesuppe
- Alpenlachs-Nudel-Wok
- Lammschmorbraten mit Erdäpfelknöderl
- grüner Salat, Bohnschoten-Backerbsen-Salat
- Erdbeertiramisu
Andreas empfängt seine Gäste in seiner privaten Wohnung und kocht für sie. Wir waren zu zehnt: 8 Damen und 2 Herren. Bei der Ankunft erklärte er gleich, dass alles in Selbstbedienung von sich geht und wer möchte kann sich beim Kochen nützlich machen. Nachdem wir allerdings in weiblicher Überzahl waren, hielt sich das Interesse fürs Mithelfen in Grenzen. Zuschauen, neugierig sein und Fragen stellen war schon mehr unseres. Aber erst nach einem Aperetif. 2 Flaschen Prosecco wurden schon mal geleert und dabei am Balkon auch so manch Dienstliches ausgehandelt und geplant.
Als Andreas von seinem Balkon frische Kräuter holte, wurden wir daran erinnert, dass frisch für uns gekocht wurde und der männliche Anteil (bis dahin war es derweil nur einer) begab sich mit in die Küche und half Tischdecken etc.
Die Suppe war frisch gekocht, daher dezent heiß. Viel Gemüse fand sich daran, welches frisch vom Markt stammte, wie uns Andreas versicherte. Für meinen Geschmack war sie etwas lind und fad. Zum Aufpeppen stellte er uns Salz und auch selbstgemachtes Chili-Öl auf den Tisch. Da ich es nicht so gerne scharf habe, salzte ich nur nach. Insofern fehlte mir der Hochgenuss. Auch wenn die Suppe gut schmeckte, das Herrausragende ging mir dennoch ab. Scheinbar ging es auch den anderen so, denn eine zweite Portion aß keiner.
Nach einer kurzen Pause kam der nächste Gang: Alpenlachs mit Nudeln und Frühlingszwieberl und Ei im Wok. Die erste Flasche Weißwein wurde dazu geöffnet. Dieses Gericht schmeckte uns sehr gut, denn es blieb quasi nichts übrig. Zum Verfeinern reichte Andreas Chili-Sojasauce. Ich kostete nur und mir war es schon zu scharf. Daher ließ ich auch dieses weg. Auch ohne Schärfe schmeckte es mir sehr gut!
Da jetzt eine längere Pause angesagt war, in der die Erdäpfelknöderl frisch gemacht wurden (ohne Ei/Mehl), verteilte sich das Publikum auf Balkon, Küche und Esstisch. Ein paar waren neugierig und schauten sich das Rezep ab, ein paar plauderten im Esstisch über dieses und jenes und der Rest genoss den lauen Abend am Balkon. Zum Trinken gab es schließlich einen ganzen Kühlschrank, bei dem man sich selbst Nachschub holen konnte. Und somit wurde eine zweite Flasche Weißwein geleert.
Zum Lammschmorrbraten gab es „normalen“ grünen Salat und Bohnschoten-Backerbsen-Salat. Das Fleisch war hervorragend zart, die Erdäpfelknöderl waren etwas gummiartig aber geschmacklich gut, der grüne Salat schmeckte Dank Dijon-Senf mal ganz anders und der Bohnschoten-Backerbsen-Salat war eigen. Die Bohnschoten quietschten aber schön, wenn man sie kaute. Quietschibohnen. 🙂
Ich war so schlau und ließ noch Platz für das Erdbeertiramisu, welches zu Kaffe aus dem Kaffeeperkolator serviert wurde. Das Tiramisu war sehr lecker und leicht. Genau passend für den Sommer. Als Abschluss auf die Völlerei gab es noch Schnaps nach freier Auswahl. Es war eine ziemlich große Auswahl an selbstangesetzten Schnäpsen. An mir ging dieser Kelch vorüber, ich wollte mir den Geschmack des guten Tiramisus nicht verderben. 😉
Fazit: Das Essen wurde für mich von Gang zu Gang besser, wenn ich auch manches so nicht fabriziert hätte. Für die Vegetarier unter uns war es mich zu wenig, sie mussten den Wok-Gang auslassen. Nachdem bereits vor dem Termin mitgeteilt wurde, dass Vegetarier mit dabei sind, hätte ich mir mehr „Alternativen“ erwartet. Preis-Leistungs-Verhältnis war in Ordnung (inkl. Trinkgeld 40€ pro Person). Allerdings fiel die Verabschiedung („Ihr wisst, dass ich um Punkt 22 Uhr Schluss machen muss.“) wieder etwas unhöflich aus. Nichts desto trotz war es ein gelungener Abend, immerhin war die Nacht um 22 Uhr noch jung!