Endlich konnte ich auch einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen. Seit Jahren plante ich das schon, immer wieder kam etwas anderes dazwischen. Heuer ließ ich mir das nicht nehmen. 🙂
Um 9:30 wurde ich abgeholt. Nach einer kurzen Runde in der Shopping City Seiersberg ging es gleich weiter nach Dobl. Ich war fasziniert! Ein riesiges Areal.
Die Parkplätze in der Wiese waren dort, wo viel gefahren wurde, leider etwas aufgeweicht und gatschig. Aber zumindest gab es ausreichend. Wir meldeten uns auch gleich für eine Führung an, die wir auf den Nachmittag verlegten, weil dazwischen noch ein gutes Essen beim „Jagawirt“ reserviert war. Dann drehten wir eine Runde. Es gab ein sehr großes Festzelt mit Bühne, Fan-Shop, CD-Bazar, Kuchenbuffet, Sitzplätzen, Schank, … . Draußen war noch ein Autodrom aufgebaut, ein Karussell und ein Bungee-Turm mit 65m Höhe. Außerdem waren noch die üblichen Kirtag-Standln vertreten. Alles in allem, doch eine groß angelegte Sache, wie mir schien. Am meisten interessierte mich allerdings das Innenleben, aber darauf musste ich noch ein bisschen warten.
Wir setzten unseren Weg fort zum Jagawirt, um dort gut verköstigt zu werden. Das Essen schmeckte vorzüglich – wobei es für mich fast einen Tick zu würzig war – und viel zu viel. Ich musste mich schon ein bisschen plagen, dass ich alles aufaß, aber es war einfach gut. 😉 Nach einem Spaziergang Richtung Reinischkogel, und einem Minischläfchen auf einem riesigen, sonnengewärmten Stein, marschierten wir weiter zum „Wassermann“ um dort noch Kaffee und Kuchen zu genießen. Schmeckte auch gut, nur mein Mandel-Schoko-Kuchen war etwas trocken. Dann setzten wir uns wieder ins Auto um die Führung bei der Antenne Steiermark mitzumachen.
Leider gab es dort schon eine Zeitverzögerung von ca. 30 Minuten. Wir hatten aber das Glück, dass wir dann quasi mit einer früheren Gruppe mitmachen konnten. Dort erfuhren wir, dass ein Zeitzeuge beim geschichtlichen Teil der Führung einfach alles ganz genau erklärt hatte. Schade, dass wir da nicht dabei waren, DAS wäre sicher auch interessant gewesen. Den Radiosender gibt es ja schon seit dem 2. Weltkrieg (gebaut 1939 – 1941). Er wurde damals extra gebaut, damit man viele Menschen erreicht. Und wenn man sie die Ausdehnung des Empfangs (damals noch Mittelwelle) ansieht, kommt man – oder zumindest ich – aus dem Staunen nicht mehr heraus: südlich bis Nordafrika, westlich bis nach Frankreich, nördlich bis an die Grenzen nach Russland und östlich bis zu den Anfängen der Türkei! 156m hoch ist der Sendemast, im Winter weiß gestrichen, im Sommer grün gestrichen. Damit man ihn ja möglichst nicht erkennt. Zusätzliche wurde das dazugehörige Gebäude wie ein großer Bauernhof angelegt, damit man aus der Luft auch nicht erkennt, dass es sich um eine Radiostation handelt. Gut mitgedacht! Auch das Licht wurde so eingerichtet, dass es nach oben strahlt, damit man eben in der Nacht nicht sieht (oder nur schwer), dass hier gearbeitet wird. Total durchdacht, auch wenn es leider damals für einen schlimmen Zweck gebaut wurde.
Überlebt hat die Sendestation nur deshalb, weil die damaligen Arbeiter dem Sprengbefehl einfach nicht gehorchten. Die Besatzungstruppen nutzen ihn dann kurz für sich selbst. Später nutzte ihn der ORF und nach der Stilllegung kaufte die Gemeinde Dobl das Ganze. Nachdem die Anlage unter Denkmalschutz steht, konnte man sie so nicht anderweitig nutzen. Das war wie geschaffen für den privaten Radiosender Antenne, die 1995 (nach 11 Jahren „dahinvegetieren“) erstmals on air gingen.
Der Sendemast dient nur mehr als „Reserve“ bzw. für den Amateurfunk, da mittlerweile alles über den Schöckl und auf UKW läuft. Die Übertragungsqualität ist dadurch erheblich gestiegen, nur bis nach Russland oder Nordafrika reicht der Empfang auch nicht mehr. 😀
Auch das „Innenleben“, also die Studios waren sehr interessant. Ein bisschen enttäuscht war ich davon, dass die Sprecher eher wenig spontan sind, sondern sich alle (?) Schmähs schon vorher überlegen und aufschreiben. Diese werden dann nur mehr vorgelesen. Haha. Witzig auf Knopfdruck… kommt im Radio wirklich nicht so rüber. Hat für mich jetzt aber leider einen schalen Beigeschmack. 🙁 Dennoch war es lustig, den „Stars“ so nahe zu kommen. Oliver Lemmerer ist auch so lustig, Simone Wallis schließt da gut an. Stefan Legat hat auch einen netten Humor und Tanja Löscher ist scheinbar die Ruhe in Person, wenn während der Führung auch noch gerade eine neue Blitzmeldung hereinkommt. 🙂 Toll!
Hier findet ihr noch ein paar Fotos, direkt von Antenne Steiermark zum Tag der offenen Tür. Noch mehr gibts unter: http://www.partyantenne.net