Die außergewöhnliche Gabe eines ganz gewöhnlichen Katers.

von Dr. David Dosa (2011) von der Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg.

Wie lange ist es her, dass ich tatsächlich die Zeit hatte, ein Buch für mich zu lesen und nicht für die Arbeit? Laut den Aufzeichnungen hier 4 Monate!!! 😀

Angefangen habe ich dieses Buch bereits während des Betriebsausflugs Ende Mai. Eine Freundin von mir hat es mir geborgt, weil sie so begeistert davon war. Normalerweise lese ich ja keine Romane, aber wenn er mir schon so ans Herz gelegt wird… Ich denke, die Originalausgabe ist im Knaur-Verlag. Ich halte/hielt hier die Weltbild-Ausgabe in Händen.

Ein Kater namens Oscar spürt es, wenn Patienten des Pflegeheims des Rhode Islands Krankenhauses sterben. Denn immer dann legt er sich zu den Patienten und begleitet sie auf ihrem letzten Weg, bis sie abtransportiert werden. Das tut nicht nur den Patienten selbst gut, sondern beruhigt auch die Angehörigen.

Anfangs war Dr. Dosa sehr skeptisch gegenüber dem Gerede der Krankenschwestern, dass dem so sei. Aber dann begann er Nachforschungen anzustellen. Obwohl er von der wissenschaftlichen Seite kommt und quasi keinen Beweis dafür finden konnte, warum Oscar das jedes Mal wusste, akzeptierte er die Tatsache, dass es eben so ist. Er schildert einmal so nett, dass ihm das Gespür von Oscar schon so wichtig wie eine Zweitmeinung eines Kollegen sei. 😀

Ganz zum Schluss gibt er 5 Tipps, die Betreuern von demenzkranken Personen helfen können:

  1. Sorge für dich selbst: Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
  2. Sei einfach da: Genügend Zeit für Demenzkranke nehmen.
  3. Freue dich über kleine Siege, aber behalte das Gesamtbild im Blick: Der stetige Verfall ist gewiss, dennoch kann man sich freuen, wenn dem Patienten wieder etwas gelingt.
  4. Setz dich für eine Verbesserung des Pflegewesens ein: Demenzkranke Personen können für ihre Rechte nicht mehr aufstehen.
  5. Trotz aller Liebe loslassen: Am Ende steht immer der Abschied.

Das Buch war nett zu lesen, eher kurzweilig und dennoch informativ, wenn man sich mit der Materie Alzheimer oder Demenz näher beschäftigt. Mich betrifft das noch nicht. Aber wer weiß… 😉 Zumindest bin ich dann mit ein paar Selbsttests gewappnet um rechtzeitig für mich selbst zu sorgen (und in weiterer Folge zu veranlassen, dass für mich gesorgt wird).

Schon erstaunlich, dass Oscar das immer wusste… ich denke wir Menschen hätten auch viele Fähigkeiten, die Tiere uns zeigen. Nur haben wir dieses Feingefühl verbannt. Vielleicht kann man das wieder lernen… ich hoffe… wäre sich hilfreich und nützlich. 🙂